Namensherkunft, Geschichte und Entstehung
Die Bezeichnung "Kinesio-" stammt aus dem Altgriechischen: "kinesis" = Bewegung.
"Tape" bedeutet übersetzt einfach "Band".
1979 - nach vielen Jahren Entwicklung - vom japanischen Arzt Dr. Kenzo Kase vorgestellt, hat das "Tapen" seinen Siegeszug zunächst im Spitzensport angetreten - Leichtathleten, Golfer, Tennisspieler und viele andere Sportler vertrauen auf die Wirkung des Tapens - und zwar sowohl zur Behandlung von Verletzungen als auch zur Vorbeugung.
Das "Tape" ist ein elastisches Band aus Baumwolle, das unter Zug auf die Haut geklebt wird - über bestimmte Muskeln, Muskelgruppen, Bänder oder Gelenke, um Schmerzen zu lindern, die Beweglichkeit zu fördern, Schwellungen zu reduzieren oder Gelenke zu stabilisieren.
Ein Video der American Kinesio Tappig Association gibt einen guten Überblick (Dauer 4:29).

Die vier Wirkprinzipien des Tapens
1. Verbesserung der Muskelfunktion

Tonusänderungen von Muskeln oder Muskelgruppen (meist als "Verspannungen" bezeichnet) sind Hauptgründe für Schmerzen.
Kleinste Zerrungen oder Risse von Muskelfasern erzeugen austretende Flüssigkeit und eine Druckerhöhung in ihrer unmittelbaren Umgebung, wodurch Druck- und Schmerzsensoren gereizt werden. Die Folgen sind: Schmerzen, Steifigkeit, Schwellungen und Tonuserhöhung. Tapen hilft dies zu korrigieren.
2. Behandlung von Zirkulationsstörungen und Entzündungen

Mit dem Austreten von Flüssigkeit führen Entzündungen zur Schwellung und einer Druckerhöhung zwischen Haut und Muskulatur. Der Lymphfluss wird gestört bzw. verhindert. Durch Tapen wird in diesem Bereich die Haut angehoben, der Raum für den Fluß der Lymphe vergrößert und somit eine Druckreduktion und eine Verbesserung der Lymphzirkulation bewirkt.
3. Indirekte Schmerzreduktion

Durch mechanische Verschiebung zwischen getapter Haut und darunter befindlichem Gewebe bei Bewegungen erfolgt eine Reizung der Mechanorezeptoren in der Haut. Dadurch kommt es zur Schmerzdämpfung auf direkter spinaler Ebene (die eingehenden Signale der Mechanorezeptoren aktivieren hemmende Filterzellen im Hirnstamm und mindern damit die Stärke der Schmerzwahrnehmung).
4. Unterstützung der Gelenkfunktion

Gelenke können durch Taping in ihrer Funktion unterstützt werden. Einerseits wird ein Gleichgewicht der Muskelgruppen erzeugt (z.B. Strecker / Beuger), über die Stimulierung der Propriozeption wird zusätzlich ein besseres Bewegungsgefühl erreicht. Durch Taping wird die aktive Gelenkfunktion verbessert, das bewirkt gemeinsam mit der passiven Unterstützung eine Verbesserung der Gelenkfunktion, führt zu einer Schmerzdämpfung und somit zu einem verkürzten Heilungsprozess.